Kegelschnecke

Kegelschnecke

...im Garten der Stille

Im Garten der Stille sollte inmitten einer Blumenwiese ein spiritueller Raum, der sich zum Himmel öffnet, entstehen. Im zum Himmel geöffneten Kegelstumpf fand ich die ideale Form. Um in das Innere gelangen zu können musste der Kegelstumpf „zur Kegelschnecke aufgebrochen“ werden, ähnlich einer Nautilusschnecke. Diese Ähnlichkeiten ergeben sich aus den sich stetig ändernden Steigungswinkeln des Baukörpers (78° bis 58°) und dem daraus resultierendem ansteigendem Ziegelmauerwerk.

Zwei Betonpylone, die sich an der höchsten Stelle des Kegelstumpfes miteinander verbinden, bilden das Eingangsportal und geben den Anfangs- und Endneigungswinkel des Mauerwerks vor. Jeder 24er Mauerring beginnt und endet an den Betonpylonen. Die Anzahl der Ziegelreihen nimmt mit der Größe des Steigungswinkels zu. Die Ziegelreihen steigen wie die Spiralen eines Schneckenhauses stetig an. Nach dem Gießen des spiralförmigen Fundaments und dem Aufstellen der Pylone wurde mit Hilfe eines Gerüstes eine Holzscheibe in der Endhöhe des Bauwerks an den Pylonen befestigt.

Die Scheibe war das Modell für die Himmelsöffnung und hing genau über dem Mittelpunkt der Kegelschnecke. Es wurden Mauerschnüre am Fundament fixiert und in gleichmäßigen Abständen bis zum Rand der Holzscheibe gespannt. Es entstand ein feines Fadengespinst, das den Maurern als Richtschnur für die Mauerwerksreihen diente.